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Die richtige Dosierung von Serien

Jeder, der einen Streaminganbieter nutzt, kennt es, dass eine Serienstaffel an einem Tag veröffentlicht wird und nicht wöchentlich. Besonders Netflix macht dies bei ihren Originals, andere Anbieter wie Prime Video und Disney+ und sind von dieser Art der Veröffentlichung weggegangen. Auch Netflix trennt sich langsam von dieser Art. Welche Art ist den jetzt die Richtige? Das möchte ich mit euch heute klären.

Streaming ist kein Fernsehprogramm

Streaminganbieter müssen keinen Sendeplan füllen, nur ihre Mediathek mit Eigenproduktionen und Lizenztiteln. Um damit aber Abos verkaufen zu können, muss immer neuer Content geliefert werden, ob Originals oder Lizenztiteln. Neben diesem wächst die Konkurrenz stetig. Anfangs konnten die wenigen Anbieter ihren Content auf einmal veröffentlichen. Dadurch braucht man immer mehr Content, um die Abonnenten bei sich halten zu können. So wird Qualität zu Quantität. Ich beziehe mich hier auf Netflix, weil die am meisten auf die Punkte zu treffen. Netflix konnte ihren Content durch Lizenztiteln gut auffüllen und sich auf die Qualität der Eigenproduktionen konzentrieren. Dadurch das die großen Medienkonzerne wie Disney, Warner & Co. ihre eigenen Streamingdienste gestartet haben oder wollen. So wandern die Lizenztitel langsam von Netflix und anderen Streaminganbieter ab. So wird sich mehr auf Eigenproduktionen gesetzt.

Love, Death & Robots: Volume 3. Craig Ferguson as Mason in Love, Death & Robots: Volume 3. Cr. COURTESY OF NETFLIX © 2022

Eigenproduktionen

Streaminganbieter zeichnen sich durch ihre Eigenproduktionen aus. Aktuell sind Disney+, Netflix und besonders Apple TV+ dafür bekannt. Dadurch das nur noch wenige Konzerne noch keinen Streamingdienst haben, wird es immer schwerer, Lizenztiteln zu bekommen. Sony hat sich gegen einen eigenen Streamingdienst entschieden und verkauft seine Inhalte lieber. Netflix hat gezeigt, dass man Eigenproduktionen nicht nur fürs Fernsehen finanziell funktionieren. Der erste Internationale Erfolg war für Netflix “House of Cards”, das hierzulande bei Sky lief, da Netflix da noch nicht in Deutschland verfügbar war. Mit Serien wie “Stranger Things”, “Haus des Geldes”, “Dark” und natürlich “Squid Game” konnte Netflix sich einen Namen machen. Disney+ kann auf ihren großen Katalog und haben damit ein Vorteil für Eigenproduktionen, den sie können die Marken wie “Marvel” oder “Star Wars” nehmen und diese ausbauen. Und dann ist da noch Apple TV+, die nur auf Eigenproduktionen setzen. Bei Apple steht der Inhalt im Vordergrund, was bei den anderen Anbietern nicht so ist, da stehen die Anzahl der Abos im Vordergrund. Deswegen muss immer neuer Content produziert werden, da steht meist Quantität vor Qualität.

Alles auf einmal oder Stück für Stück

Die Hauptfrage ist ja, ob ein Streamingdienst alles auf einmal oder Woche für Woche veröffentlichen sollte? Die Antwort ist Woche für Woche, aber warum? Das ist ganz einfach, damit man die Abonnenten langfristig hält. Prime Video hat gemerkt, das der Hype einer Serie schnell vorbei ist, wenn die Staffel komplett veröffentlicht wird. Deswegen wurde ab der zweiten Staffel von „The Boys“ das Modell umgestellt. Ältere und eingekaufte Serien werden natürlich gleich am Stück veröffentlicht, so auch bei Disney+. Apple TV+ muss wöchentlichen veröffentlichen, da sie noch nicht viel Content haben, aber dafür qualitativen Content. Auch Netflix ändert, was die ganz großen Serien wie „Love, Death + Robots“, „Haus des Geldes“ und „Stranger Things“ angeht die Staffeln werden in zwei Teilen gezeigt. „Love, Death + Robots“ wurde in Ausgaben veröffentlicht, um die Serie regelmäßiger zeigen zu können. Die Serie „Arcane“ wurde wöchentlich mit jeweils drei Folgen ausgestrahlt und hatte einen enormen Hype. Netflix strahlt nur Serien wöchentlich aus, die aktuell noch im Fernseher laufen wie „Better Call Saul“ und „Snowpiercer“.

© AMC

Die wöchentliche Ausstrahlung kommt auch nicht nur den Streaminganbietern zu gute, sondern auch den Konsumenten. Heutzutage kann man nicht nur durch Freunde gespoilert werden, sondern auch vom Internet von Leuten, die die neue Staffel schon durch gebingt haben und sagen: „krasses Ende, richtig guter Twist, schade das Kenny gestorben ist.“ und du sitzt erst bei Folge eins, weil du keine Zeit hattest, sechs Stunden am Stück die Staffel zu gucken. Es ist doch viel spannender, Woche für Woche zu spekulieren, wie es weitergeht. Ich kenne es selber, denn bei „All of Us Are Dead“ wollte ich einfach nicht gespoilert werden und habe es in zwei Tagen geschaut. Die Serie geht etwa 13 Stunden und ich wurde relativ früh gespoilert, dass es ein offenes Ende gibt. Da die Medien sich schon gefragt haben: „Kommt eine zweite Staffel und wann können wir damit rechnen?“ Das wäre nicht passiert, wenn die Serie wöchentlich gekommen wäre. Ich glaube, es wird sich dahin entwickeln, dass Serien nur noch wöchentlich ausgestrahlt werden. Das würde jedem gut tun und auch die Serien spannender machen.

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