Nach “Mank” von 2020 erschien nun der nächste Film “Der Killer” von David Fincher für Netflix. Diesmal kehrt Fincher zum Thriller zurück. Dazu adaptierte David Fincher die gleichnamige Comic-Reihe von Matz (Alexis Nolent) und Luc Jacamon und handelt von einem namenlosen Auftragskiller. Das Drehbuch stammt von Andrew Kevin Walker, der schon “Sieben” geschrieben hat. Wie “Der Killer” ist, erfahrt ihr hier.
Der Killer
Ein einsamer Mann arbeitet als Auftragsmörder. Seine Vorgehensweise ist methodisch, ohne jegliche Gewissensbisse und von Kaltblütigkeit geprägt. Doch diese Haltung beginnt zu wanken, als Zweifel in ihm aufkommen. Während er auf sein nächstes Ziel wartet, verstärken sich seine Gedanken, dass er den Verstand verliert und seine innere Ruhe schwindet. Bald steht er vor der Rechenschaft gegenüber seinen Auftraggebern, und ein Ausstieg aus dieser gefährlichen Welt erscheint unmöglich. In der Folge wird der einstige Jäger selbst zum Gejagten.
Ein falscher Schuss mit Folgen
Michael Fassbender spielt in “Der Killer” einen gut organisierter und rationaler Auftragskiller, der sich an Regeln hält, um seine Aufträge perfekt zu erledigen. Für seinen aktuellen Auftrag ist er als Scharfschütze unterwegs. Er wartet Tage, bis das Zeitfenster offen ist. Dabei erklärt er seine Regeln und teilt seine Gedanken. So findet er Aufträge, die nach Unfällen aussehen, interessanter. Aber wenn er einen Auftrag bekommt, erfüllt er ihn auch. Außer dieses Mal, weil ihm eine andere Person in die Schussbahn gerät und er so das Ziel nicht mehr erwischen kann. Sein Chef muss dies mit dem Auftraggeber klären. Daraufhin fährt der Killer nach Hause, doch er findet es verwüstet vor und seine Lebensgefährtin liegt im Krankenhaus. Daraufhin macht er nicht nur Jagd auf den Auftraggeber, sondern auch auf seinen Chef. Dabei geht er aber trotzdem noch organisiert und rational vor.
In “Der Killer” gibt es nicht den brutalen Rachefeldzug mit haufenweise Action. In den zwei Stunden gibt es nur eine Actionszene, sonst plant er seine Aktionen und führt sie aus. Deswegen wird “Der Killer” nicht jedem gefallen, auch weil es weit weg von den Standard Netflix-Filmen ist. Er hält sich auch, bis auf eine, an seine Regeln. Auch gibt es keinen richtigen Showdown und er tötet keine Unbeteiligten, außer bei seinem Fehlschuss. Wir wissen von dem Killer eigentlich gar nichts, noch nicht einmal seinen Namen. Wir wissen, dass er von einem Anwalt rekrutiert wurde und er eine Lebensgefährtin hat. Sein Background ist komplett unklar. David Fincher zeigt uns mit seiner Inszenierung aber genug, um mit ihm mit zu gehen. Er ist sehr analytisch und würde nicht in eine Situation rennen, wo er unterlegen scheint. Er scheint kein Nahkämpfer zu sein, aber kann mit Waffen umgehen. Am Ende scheint er damit abgeschlossen zu haben und ist im Ruhestand. Auch wenn “Der Killer” seinen Fokus auf die Organisation hat, vergeht der Film wie im Flug. Für alle Fans von David Fincher ist “Der Killer” ein Muss und auch für Fans vom Thriller könnte er auch was sein.
Bildquelle: Netflix