Es ist typisch, wenn es einen erfolgreichen nicht-englischsprachigen Film gibt, dass der Film von den Amerikanern neu verfilmt wird. So auch der südkoreanische Film “Oldboy” von Park Chan-wook. Denn 2013 erschien das US-Remake “Oldboy” von Spike Lee. Wie das Remake gegenüber dem Original ist, erfahrt ihr hier.
Worum geht es im Original und im Remake?
Ein trinkender und untreuer Geschäftsmann wird an dem Geburtstag seiner Tochter entführt und mehrere Jahre (im Original 15 Jahre, im Remake 20 Jahre) eingesperrt. Im Laufe dieser Zeit wird die Mutter seiner Tochter getötet und die Spuren deuten darauf hin, dass er es war. Nach Jahren der Gefangenschaft fasst er den Entschluss herauszufinden, wer ihn eingesperrt hat. Nach seiner Gefangenschaft erfährt er schnell, wer dafür verantwortlich ist. Aber das Wichtigste weiß er aber nicht: Warum wurde er eingesperrt?
Warum ein Remake von einem Meisterwerk?
Der Charakter der Hauptfigur ist ähnlich, beide sind Geschäftsmänner, Trinker und Fremdgeher. Oh Dae-su (Choi Min-sik) ist aber noch verheiratet und Joe Doucett (Josh Brolin) ist geschieden. Im Gegensatz zum Original sehen wir im Remake mehr vom Leben des Geschäftsmanns, bevor er verschwindet. Sonst verläuft die Zeit in Gefangenschaft sehr ähnlich. Er macht eine Liste von Verdächtigen und trainiert. Im Remake spielt auch eine TV-Show über True Crime eine Rolle. Im Fokus steht seine Tochter, die er finden will, was im Original nicht so ist. Da liegt der größte Unterschied zwischen den Filmen neben den kulturellen Unterschieden.
Für die Leute, die das Original “Oldboy” gesehen haben, fragen sich bestimmt: Warum macht man davon ein Remake? Eigentlich kann man das als Ehre ansehen, wenn ein nicht-englischsprachiger Film neu verfilmt wird. Jemand dachte sich, die Geschichte ist so gut, das müssen die Amnerikaner auch sein. Weil die Amerikaner, aber keine synchronisierten Filme schauen, wurde er einfach noch mal gedreht, diesmal auf Englisch. Die Idee ist gut, aber die Umsetzung ist mangelhaft. Man hat einfach nicht verstanden, warum das Original so gut ist. Natürlich der Twist, aber nicht nur. Es ist die Figur Oh Dae-su. Er interessiert sich nicht für seine Tochter. Er sucht sie aber lässt es, als er erfährt, dass sie nicht mehr in Südkorea lebt. Im Remake ist die Tochter der Grund für die Rache, was aber nicht zur Figur passt. Wenn man das Original nicht kennt, wird “Oldboy” von Spike Lee ein guter Film sein. Aber wer das Original kennt, braucht sich das Remake nicht anzusehen.