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Original VS Remake: The Crow

“The Crow” ist ein Kultklassiker, der 1994 veröffentlicht wurde und auf der gleichnamigen Comic-Reihe von James O’Barr basiert. Dieses Jahr erschien ein Remake, das die Geschichte neu interpretiert. Obwohl beide Filme dieselbe Grundprämisse teilen – ein ermordeter Mann kehrt von den Toten zurück, um sich an seinen Mördern zu rächen – gibt es einige bemerkenswerte Unterschiede. Dieses Unterschiede möchte ich euch einmal darlegen.

Die Origin-Story

In der düsteren Nacht von Halloween wird das Leben des Gitarristen Eric Draven und seiner geliebten Freundin Shelly Webster brutal ausgelöscht. Eine skrupellose Straßenbande, im Auftrag des mächtigen Drogenbosses Top Dollar, stürzt das Paar in einen Abgrund aus Gewalt und Tod. Doch ein Jahr später geschieht das Unfassbare: Eric kehrt aus dem Reich der Toten zurück, geführt von einer geheimnisvollen Krähe. Eine uralte Legende besagt, dass diese Vögel die Seelen der Verstorbenen ins Jenseits geleiten – und sie auch zurückbringen können.

Eric, nun unverwundbar und getrieben von einem unstillbaren Durst nach Rache, begibt sich auf einen blutigen Pfad der Vergeltung. Jeder, der an dem grausamen Mord an ihm und Shelly beteiligt war, soll die Konsequenzen seines Handelns tragen. Die Nacht wird zur Bühne für Erics gnadenlose Jagd, in der er seine Peiniger einen nach dem anderen zur Rechenschaft zieht.

© Miramax

Ton und Atmosphäre

Der Originalfilm zeichnet sich durch eine düstere, gotische Atmosphäre aus, die von Anfang bis Ende spürbar ist. Die melancholische Stimmung spiegelt Erics Trauer und Wut wider und zieht den Zuschauer in eine Welt voller Schmerz und Verzweiflung. Die stilisierte Bildsprache, unterstützt durch eine eindringliche Musik, verstärkt diese Atmosphäre und schafft eine einzigartige visuelle Erfahrung. Das Remake hingegen setzt auf eine modernere, actionreichere Herangehensweise. Die düstere Stimmung des Originals weicht einer schnelleren, temporeicheren Erzählweise, die den Fokus auf brutale Kampfsequenzen und spektakuläre Effekte legt. Die emotionale Tiefe der Geschichte tritt dabei in den Hintergrund, zugunsten einer actiongeladenen Rachegeschichte.

Charaktere: Tiefe vs. Oberfläche

Eric Draven: Brandon Lees Darstellung von Eric Draven ist legendär. Er verkörpert den Schmerz und die Wut des ermordeten Musikers auf eine Weise, die den Zuschauer tief berührt. Seine Performance verleiht der Figur eine tragische Aura, die auch nach seinem Tod noch nachhallt. Im Remake wird Eric Draven als ehemaliger Drogenabhängiger dargestellt, der in einer Entzugsklinik seine große Liebe findet. Diese Hintergrundgeschichte verleiht der Figur eine zusätzliche Dimension, doch im Vergleich zum Original fehlt es ihr an Tiefe und Ausarbeitung. Die Motivationen des neuen Eric Draven wirken weniger klar und seine emotionale Reise weniger intensiv.

Shelly Webster: Erics Verlobte, ist im Originalfilm eine unschuldige Frau, deren brutale Ermordung den Rachefeldzug auslöst. Ihre Unschuld verstärkt die Tragik der Geschichte und macht Erics Wut noch nachvollziehbarer. Im Remake ist Shelly ebenfalls eine ehemalige Drogenabhängige, die mit Eric eine gemeinsame Zukunft plant. Ihre Beziehung zu Eric ist komplexer und ihre Ermordung erhält eine andere Bedeutung. Diese Veränderung verleiht der Geschichte eine neue Nuance, doch die Unschuld und Verletzlichkeit der ursprünglichen Shelly gehen dabei verloren.

© Lionsgate

Handlung: Rache und Verschwörung

Die Handlung des Originalfilms konzentriert sich auf Erics Rache an den Mördern, die im Auftrag des Drogenbosses Top Dollar handelten. Der Film erforscht Themen wie Trauer, Verlust und Gerechtigkeit und zeigt Erics Weg von der Verzweiflung zur Erlösung. Das Remake erweitert die Geschichte um eine Verschwörung, in die ein mächtiger Drogenbaron verwickelt ist. Diese zusätzliche Ebene verleiht der Handlung mehr Komplexität und Spannung, doch der Fokus auf Action und äußere Konflikte geht auf Kosten der emotionalen Tiefe des Originals.

Visueller Stil: Düstere Ästhetik vs. moderne Action

Der Originalfilm von “The Crow” ist bekannt für seine unverwechselbare visuelle Ästhetik, die von Comic-Panels und Musikvideos inspiriert ist. Die dynamische Kameraführung, die stilisierten Sets und die eindrucksvollen Spezialeffekte schaffen eine einzigartige Atmosphäre, die bis heute fasziniert. Das Remake setzt auf eine modernere Bildsprache, die auf stilistische Elemente weitgehend verzichtet. Die Actionsequenzen sind schneller, brutaler und effektvoller, doch der Film verliert dadurch die visuelle Einzigartigkeit des Originals.

Zwei Filme, zwei Interpretationen

Das Remake von “The Crow” aus dem Jahr 2024 ist eine Neuinterpretation der Geschichte, die einen anderen Ton und Fokus setzt. Während das Original ein düsterer, emotionaler und stilistisch einzigartiger Kultklassiker ist, legt das Remake mehr Wert auf Action, Spannung und eine komplexere Handlung. Beide Filme haben ihre eigenen Stärken und Schwächen, und die Wahl zwischen ihnen hängt von den individuellen Vorlieben ab.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass das Remake von 2024 im Schatten des Originals steht, das nicht nur durch seine künstlerische Qualität, sondern auch durch den tragischen Tod von Brandon Lee während der Dreharbeiten einen besonderen Platz in der Filmgeschichte einnimmt.

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