Vor kurzem ist die britische Serie “Dept. Q” basierend auf der Romanreihe um Carl Mørck von Jussi Adler-Olsen bei Netflix gestartet. Schon beim Trailer war klar, dass die Romane hier insbesondere der erste Band “Erbarmen” neu interpretiert werden. So wurde die Serie von Dänemark nach Schottland verlegt und es gibt noch mehr Unterschiede. Was die großen Unterschiede zwischen dem Buch und der Serie sind, erfahrt ihr hier.
Handlung und Charaktere
Auch wenn die Serie andere Wege geht als das Buch, ist die Grundgeschichte gleich. Carl Morck wird, nachdem er angeschossen wurde, zum Leiter einer neuen Abteilung strafversetzt. Bei diesem Vorfall wurde sein Partner Hardy schwer verletzt und ein Polizist getötet. Sein erster Fall ist eine vermisste Frau, die vor vier Jahren verschwunden ist. Im Buch ist es eine Politikerin in der Serie eine Staatsanwältin. Der Hintergrund der Frau ist nicht sehr ähnlich in den beiden Medien. Sie hat einen behinderten Bruder, der durch einen Vorfall erst behindert wurde.
Als Unterstützung bekommt Carl zwei Leute zur unterstellt. Im Buch bekommt er gleich seinen Assistenten Assad, in der Serie Akram. Assad bzw. Akram kommt aus Syrien und es ist sehr rätselhaft, was seine Vergangenheit ist. In Syrien war es so was wie ein Polizist. In der Serie erfährt man mehr über seine Familie, so hat er zwei Töchter und seine Frau war Ärztin gewesen. Rose stößt später dazu. Im Buch kommt sie von einem anderen Revier und ist sehr anstrengend. Inder Serie kennen sich Carl und Rose schon und sie hatte auch einen Vorfall im Dienst gehabt.
Aber die größte Veränderung liegt bei Hardy. Im Buch spielt er eine kleine Rolle und der gesundheitliche Fortschritt dauert mehrere Jahre. Auch verlässt ihn seine Frau, da sie es nicht ertragen kann, ihn so zu sehen. In der Serie geht es sehr schnell mit seinem Fortschritt und er spielt eine große Rolle. Am Ende stößt er auch noch zur Abteilung hinzu. Das ist eine große Veränderung, die die Serie beeinflussen wird.

Die Entführte und ihre Geschichte
Im Buch ist die entführte Frau die dänische Politikerin Merete Lynggaard. Ihr Verschwinden und ihre Qualen in der Druckkammer sind zentral. Die Hintergründe ihrer Entführung sind eng mit ihrer Vergangenheit als Politikerin und einem Autounfall verknüpft, an dem sie und ihr Bruder Uffe beteiligt waren. In der Serie wird die entführte Person als Staatsanwältin Merritt Lingard dargestellt. Obwohl auch hier eine Entführung in einer Druckkammer stattfindet und ein Vorfall aus der Vergangenheit der Auslöser ist, unterscheiden sich die genauen Details der Hintergründe und die Schicksale der Täter im Finale der Serie deutlich vom Buch. So sind in der Serie Lyle Jennings und seine Mutter Ailsa Jennings die Entführer, und Lyles Bruder Harry ist eine Schlüsselfigur in der Vorgeschichte.
Auflösung und Täter-Hintergrund
Im Buch sind die Täter und ihre Motive anders gestrickt. Der Hauptentführer ist Lasse, und seine Motivation entspringt den Folgen eines Autounfalls, den Merete verursacht hat, und der zu tragischen Konsequenzen für ihn und seine Familie führte. Im Finale der Serie wird enthüllt, dass es Harrys psychopathischer Bruder Lyle ist, der die Entführung initiiert hat, um sich an Merritt zu rächen, weil sie Harry in eine gefährliche Situation gebracht hat. Auch Lyles Mutter Ailsa ist in die Geschehnisse verwickelt. Die spezifische Art der Rache und die Verstrickung der Familie Jennings sind eine deutliche Abweichung.

Ist “Dept. Q” eine gute Buchumsetzung?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Netflix-Serie “Dept. Q” eine Neuinterpretation und keine klassische 1:1-Adaption des Buches “Erbarmen” ist. Sie nutzt die Grundprämisse und die Figurenkonstellation, verändert aber wichtige Details wie den Schauplatz, die genauen Hintergründe der Entführung und die Motivationen der Täter, um eine eigenständige Geschichte zu erzählen. Fans der Bücher finden zwar bekannte Elemente wieder, werden aber auch mit neuen Wendungen und Entwicklungen überrascht.