“Erbarmen” ist ein dänischer Thriller aus dem Jahr 2013 nach dem gleichnamigen Roman von Jussi Adler-Olsen. Im dänischen Original: Kvinden i buret, wörtlich: „Die Frau im Käfig“. Im Mittelpunkt steht Carl Mørck, der nach einem misslungenen Zugriff ein Sonderdezernat für ungelöste Fälle übernimmt. Erbarmen ist der Erste von vier Filmen.
Worum geht es?
Bei einem besonders heiklen Einsatz gerät Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas) und sein Team in einen Hinterhalt, ein Kollege wird getötet und ein anderer schwer verletzt. Mørck selbst kommt äußerlich fast unbeschadet davon. Erst zwei Monate später kehrt er in den Dienst zurück. Er wird in ein Kellerbüro abgeschoben und mit dem Aufbau des Sonderdezernats Q beauftragt, das alte unaufgeklärte Fälle unauffällig zum Abschluss bringen soll. Dazu bekommt er mit Hafez el-Assad (Fares Fares) einen neuen Assistenten. Mørck stößt die Akte der seit Jahren vermissten Politikerin Merete Lynggaard (Sonja Richter) Sie war spurlos von einer Personenfähre verschwunden, ihr Fall wurde schließlich als wahrscheinlicher Selbstmord eingestuft und nicht weiter verfolgt. Mørck er einigen Nachlässigkeiten bei den bisherigen Ermittlungen nach. Er findet immer deutlichere Hinweise darauf, dass die vermeintlich Tote noch am Leben sein könnte und sich in großer Gefahr befindet.
Zwischen Ehrgeiz und Regeln
Eigentlich sollen die Fälle noch mal durchgegangen und dann geschlossen werden, aber Carl findet Ungereimtheiten in dem Fall einer vermissten Politikerin. Er ist sehr engagiert, was auch seinem Vorgesetzten missfällt. Der Film nimmt die Thematik Polizist erleidet Trauma und wird versetzt, setzt es aber anders um dadurch, das er schon länger Polizist ist, wird ihm nicht schnell ein Riegel vorgeschoben. Dass er und sein Partner Hafez schnell harmonieren, ist mal was anders. Auch der Fall ist besonders, es wird als Selbstmord angegeben. Die Politikerin war mit ihrem behinderten Bruder auf dem Schiff und wer bringt sich um, wenn der Bruder dabei ist. Die Atmosphäre ist düster von den Farben her, aber es regnet nicht.
Ein klarer Fall
Es wird auch keinen großen Twist geben, das sie die ganze Zeit in die falsche Richtung ermittelt haben und der Täter schon informiert ist. Der Originaltitel, der wörtlich übersetzt „Die Frau im Käfig“ heißt, passt sehr gut. Auch das Motiv des Täters ist gut dargestellt, nur die Umsetzung der Rache ist schon aufwendig und langwierig. Würde es nicht intensiver ermittelt, wenn eine Politikerin verschwindet? Nur weil sie auf dem Schiff verschwunden ist, ist sie nicht gleich gesprungen. Das Buch stark anders zum Buch, nur die Grundstory ist gleich. In einem Film kann man nie ein Buch abbilden. Ich kenne das Buch auch nicht. Vom Film habe ich nur mitbekommen, weil alle vier Filme bei Prime Video verfügbar sind. Im groben und ganzen ist der Film für alle, die Crime mögen. Ich finde den richtig gut und bin gespannt auf die anderen Filme der Reihe.