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Die Faszination des Horrors – Was ist Horror?

Das Horror-Genre ist weit mehr als nur blutige Szenen und gruselige Gestalten. Es ist eine emotionale Erfahrung, die tief in die Psyche eindringt und unsere Urängste anspricht. Es bewegt seit Jahrhunderten die Gemüter und die tiefsten Ängste der Menschen. Aber was ist Horror?, das erfahrt ihr hier.

Ursprünge und Entwicklung des Horrors

Horror ist ein Genre, das seit jeher die menschliche Fantasie beflügelt und gleichzeitig Ängste und Schauer hervorruft. Seine Ursprünge lassen sich bis in die Frühzeit der Menschheit zurückverfolgen, wo Mythen und Legenden von Monstern, Geistern und anderen übernatürlichen Wesenheiten existierten. In diesem Artikel begeben wir uns auf eine Reise durch die Geschichte des Horrors und erkunden die verschiedenen Epochen, die dieses Genre geprägt haben.

In den frühen Kulturen waren Mythen und Legenden eng mit der Religion und dem Aberglauben verbunden. Geschichten von Dämonen, Geistern und Ungeheuern dienten dazu, die Naturgewalten und die unerklärlichen Phänomene der Welt zu erklären. Diese Geschichten wurden oft mündlich überliefert und nahmen mit der Zeit verschiedene Formen an. In der Antike entwickelten sich die ersten literarischen Formen des Horrors. In der griechischen Mythologie finden wir beispielsweise die Geschichten von Medusa, den Sirenen und dem Minotaurus, die alle Elemente des Horrors enthalten. Auch in der römischen Literatur finden sich Beispiele für Horror, wie die Werke von Ovid und Seneca.

Das Mittelalter war eine Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit. Die Pest, der hundertjährige Krieg und die Inquisition prägten diese Epoche und führten zu einer tiefen Verunsicherung der Menschen. Diese Ängste spiegelten sich in der Literatur wider, die von düsteren Themen wie Tod, Verdammnis und dem Bösen beherrscht wurde. Die Epoche der Gotik (18. Jahrhundert) gilt als die Geburtsstunde des modernen Horrors. Autoren wie Horace Walpole und Ann Radcliffe schufen mit ihren Werken eine Atmosphäre des Schauerns und der Düsternis, die bis heute prägend für das Genre ist.

Im 19. Jahrhundert erlebte der Horror eine weitere Blütezeit. Autoren wie Edgar Allan Poe, Mary Shelley und Bram Stoker schufen einige der berühmtesten Horrorgeschichten und -romane aller Zeiten, wie “Der Untergang des Hauses Usher”, “Frankenstein” und “Dracula”. Das 20. Jahrhundert war geprägt von zwei Weltkriegen und dem Kalten Krieg. Diese Ängste und Unsicherheiten spiegelten sich im Horrorgenre wider, das sich in verschiedene Subgenres wie Slasher-Filme, Psychothriller und Cosmic Horror aufspaltete. Horror ist nach wie vor ein beliebtes Genre, das sich ständig weiterentwickelt und neue Formen annimmt. Neue Medien wie Streamingdienste und Podcasts tragen dazu bei, dass Horror einem noch breiteren Publikum zugänglich gemacht wird.

Michael Myers aka The Shape, Halloween Ends 2022. Photo credit: Ryan Green/Universal Pictures/THA PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xx 34411-027THA

Horror in den Medien

Die Literatur ist das Ursprungsmedium des Horrors. Bereits in den frühen Kulturen finden wir Mythen und Legenden von Monstern, Geistern und anderen übernatürlichen Wesenheiten. Im Laufe der Geschichte entwickelten sich verschiedene Subgenres des Horrors in der Literatur, von der Gothic Novel bis zum Psychothriller. Einer der wichtigsten Schriftsteller des Genres ist Edgar Allan Poe, der auch als “Vater der Horrorgeschichte” gilt. Berühmte Werke von Poe sind unter anderem: “Der Untergang des Hauses Usher”, “Die Maske des Roten Todes” und “Das verräterische Herz”. Weitere Schriftsteller sind Mary Shelley (Frankenstein), H. P. Lovecraft (Der Ruf des Cthulhu), Bram Stoker (Dracula) und Stephen King (ES).

Massentauglich wurde das Genre aber durch das Medium Film. Mit seinen visuellen und akustischen Mitteln kann der Film eine Atmosphäre des Schreckens und der Angst erzeugen, die in der Literatur so nicht möglich ist. Berühmte Horrorfilme wie “Der Exorzist”, “Shining” und “Das Schweigen der Lämmer” haben sich in das kollektive Gedächtnis eingeprägt. Ein Subgenre des Horrors, das jeder kennt, ist der Slasher. Mit Filmen wie “Freitag der 13.” (1980), “Halloween” (1978), “A Nightmare on Elm Street” (1984), “Scream” (1996) und “Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast” (1997) ist es das Genre, das jeder gucken kann, ohne Horrorfan zu sein.

Unterschiedliche Formen des Horrors

Es gibt verschiedene Formen des Horrors, die sich durch ihre spezifischen Merkmale und Zielsetzungen unterscheiden:

  • Gothic Horror: Dieser Subgenre zeichnet sich durch eine düstere Atmosphäre, morbide Schauplätze und die Darstellung des Übernatürlichen aus, wie z. B. “Dracula” (1931) und “Frankenstein” (1931)
  • Slasher-Filme: Diese Filme fokussieren sich auf die Darstellung von Gewalt und Mord durch einen Serienmörder, wie z. B. “Freitag der 13.” (1980), “Halloween” (1978) und “A Nightmare on Elm Street” (1984)
  • Psychologischer Horror: Dieser Subgenre spielt mit der Psyche des Rezipienten und erzeugt Angst durch die Darstellung von Paranoia, Wahnsinn und anderen psychischen Störungen, wie z. B. “Psycho” (1960) und “Das Schweigen der Lämmer” (1991)
  • Body Horror: Dieser Subgenre fokussiert sich auf die Darstellung von körperlicher Zerstörung und Verstümmelung, wie z. B. “Die Fliege” (1986), “Martyrs” (2008) und “Das Ding aus einer anderen Welt” (1982)
  • Exploitation: Filme, die sich auf extreme bzw. Tabu-Themen konzentrieren und vornehmlich exzessive Gewalt und Folter zeigen, wie z. B. “I Spit on Your Grave” (1978), “Hostel” (2005) und “Saw” (2004)

Es gibt natürlich noch weitere Subgenre oder Kombination mit anderen Genres, wie Science-Fiction oder Komödie. Auch kann es sein, dass Werke in verschiedenen Subgenres eingeordnet werden können, wie “Carrie – Des Satans jüngste Tochter” (1976), welcher sowohl gut in die Kategorie des Okkulten als auch des Psychologischen Horror eingeordnet werden kann.

© Lionsgate

Funktionen des Horrors

Der Horror bietet uns weit mehr als nur Gänsehaut und Schrecken. Horrorfilme, -bücher und -spiele sorgen für Spannung, Adrenalin und Nervenkitzel. Sie spiegeln oft unsere tiefsten Ängste wider, sei es die Angst vor dem Tod, dem Unbekannten, Monstern oder dem Verlust der Kontrolle. Durch die Konfrontation mit diesen Ängsten in einem sicheren Rahmen können wir sie verarbeiten und uns stärker fühlen. Das Gefühl der Angst kann auf kontrollierte Weise genossen werden und im Anschluss sogar für Erleichterung sorgen.

Horror kann als Metapher für gesellschaftliche Probleme und Missstände fungieren. Filme und Geschichten mit Zombies können beispielsweise den Konsumismus kritisieren, während Monsterfilme Ängste vor Umweltzerstörung oder technologischem Fortschritt thematisieren. Durch das Miterleben von Angst und Schrecken in einer fiktionalen Welt kann eine kathartische Wirkung erzielt werden. Ähnlich wie bei einer griechischen Tragödie können wir uns durch das Erleben von Leid und Schrecken im sicheren Rahmen erleichtert fühlen.

Horrorfilme können uns zusammenbringen. Das gemeinsame Gruseln im Kino oder das Lesen eines Gruselromans mit Freunden kann das Gemeinschaftsgefühl stärken und Gesprächsstoff liefern. Horrorgeschichten beschäftigen sich oft mit der dunklen Seite der menschlichen Psyche. Sie zeigen uns, wozu Menschen fähig sein können, und lassen uns über Gut und Böse nachdenken. Horror kann uns für einen Moment der Realität entfliehen lassen und uns in eine Welt voller Spannung und Nervenkitzel eintauchen lassen. Horror kann uns mit dem Unbekannten und dem Übernatürlichen konfrontieren und uns so zum Nachdenken über die Grenzen der menschlichen Erfahrung anregen.

Abschließend kann man sagen: Horror ist ein Genre, das eine breite Palette von Emotionen beim Rezipienten hervorrufen kann. Von Angst und Schrecken bis hin zu Ekel und Abscheu bietet Horror eine Möglichkeit, sich mit den dunklen Seiten der menschlichen Psyche und der Welt auseinanderzusetzen.

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